Ein Komitee aus Vertreter:innen unterschiedlicher Vereine und Parteien haben am 25. November die Veloinitiative lanciert. Die kantonale Initiative fordert die Erarbeitung eines Gesetzes zum Alltagsveloverkehr im Wallis. Im Initiativkomitee dabei ist auch die Oberwalliser Grossrätin der Grünen, Brigitte Wolf. Auch die Ständerätin Marianne Maret und die Nationalräte Emmanuel Amoos, Christophe Clivaz und Philippe Nantermod unterstützen die Initiative. Alle sind sich einig: Das Wallis braucht ein Velogesetz, damit das Velo seinen Platz in der kombinierten Mobilität von morgen erhält.
Zwar hat das Wallis den Velotourismus in die Liste seiner wichtigsten touristischen Entwicklungsziele aufgenommen. Der Ansatz dieser kantonalen Veloinitiative ist jedoch ein ganz anderer, wie Ständerätin Marianne Maret erklärt, wenn sie auf die Notwendigkeit neuer Mobilitätsmodelle, aber auch auf die Dringlichkeit und das enorme Potenzial des Velos im Wallis hinweist: «Das Bewusstsein ist immer noch nicht vorhanden». Die Zahlen sind überraschend. Immerhin leben 71% der Walliserinnen und Walliser weniger als 2 km von einem Bahnhof entfernt, fast 50% der Autofahrten im Wallis sind kürzer als 5 km und fast jede:r zweite junge Walliser:in (unter 25 Jahren) besitzt keinen Führerschein.
«Velofahren ist immer noch zu gefährlich»
Nationalrat Emmanuel Amoos hält diese Zeichen für aufschlussreich: «Ich bin überzeugt, dass die Walliser:innen bereit sind, den Sprung zu wagen, wenn man ihnen dabei hilft. Wie soll das gehen? Indem man die Infrastruktur anpasst. Denn Velofahren ist immer noch zu gefährlich. Auch Fussgänger:innen und Autofahrer:innen werden von den Investitionen profitieren können.» Philippe Nantermod stimmt ihm zu: Autofahren und Radfahren sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden. Alle hätten ihren Platz in der kombinierten Mobilität, die es nun zu verwirklichen gelte. Der Nationalrat aus dem Chablais, der in Kürze jeden Tag mit dem E-Bike von seinem Wohnort Vouvry zu seinem Arbeitsplatz in Monthey fahren wird, betont: «Das Bild des Velofahrers gegen den Rest der Welt muss aufgelöst werden.» Tatsächlich gibt es viele Gemeinden, die den Kauf eines E-Bikes fördern, aber vor Ort ist die Qualität des Velowegnetzes wenig einladend…
Ein Velowegnetz im Tal und eine Strategie
Grossrätin Brigitte Wolf glaubt, dass die Initiative der richtige Weg ist, um den Veloverkehr zu fördern: «Wir brauchen Finanzierungsinstrumente für den Veloverkehr. Die Dörfer im Tal müssen mit Velowegen verbunden werden.» Die Initianten verweisen dabei auf unsere Nachbarn im Waadtland, wo Staatsrätin Nuria Gorrite vor einigen Wochen einen Kredit von 42 Millionen Franken und eine Strategie ankündigte, um bis 2035 den Anschluss an den Kanton Bern zu schaffen, wo bereits 10 Prozent der Fahrten mit dem Velo zurückgelegt werden.
Die Initiative kann hier unterschrieben werden:
Unterschriftenbogen (pro Gemeinde ein Unterschriftenbogen)
Kampagnenseite bei Pro Velo Wallis