In der Schweiz herrscht ein akuter Mangel an Pflegefachkräften. Derzeit sind 10’000 Stellen in der Pflege unbesetzt, und bis 2029 werden 70’000 zusätzliche Pflegende benötigt. Es wird aber nur rund die Hälfte des jährlichen Bedarfs an Pflegepersonal ausgebildet. Zudem steigt fast die Hälfte der ausgebildeten Leute wieder aus dem Beruf aus.
All dies führt dazu, dass das Pflegepersonal konstant unter Zeitdruck steht – nicht nur während der Corona-Pandemie. Darunter leidet die Qualität der Pflege und die Sicherheit der Patient:innen. Wird dieser Pflegenotstand nicht beseitigt, werden immer mehr Pflegefachkräfte dem Beruf den Rücken kehren, was die Situation weiter verschlimmert. Ein Teufelskreis, den wir unbedingt durchbrechen müssen. Wir müssen die Pflegeberufe attraktiver machen. Dabei geht es nicht nur um die Löhne, sondern auch die Arbeitsbedingungen und die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben müssen deutlich verbessert werden. Die Pflegeinitiative, über die wir am 28. November abstimmen, wird zwar nicht alle Probleme lösen, aber sie setzt am richtigen Ort an. Sie garantiert, dass künftig genügend Pflegefachpersonen ausgebildet werden, sie verbessert die Arbeitsbedingungen der Pflegenden, und sie trägt dazu bei, dass das Personal dem Beruf treu bleibt. Werden die Rahmenbedingungen verbessert, werden die Pflegeberufe auch zu einer attraktiven Option für Quereinsteiger:innen. Der Gegenvorschlag (der bei einem Nein zum Zug käme) setzt nur bei der Ausbildung an. Das reicht aber nicht aus, wenn die Pflegekräfte den Beruf nach wenigen Jahren wieder verlassen. Für eine langfristige Verbesserung der Situation braucht es die Pflegeinitiative!
Position der Grünen Schweiz