Am 24. Mai wählten die Grünen Oberwallis an ihrer GV vier neue Vorstandsmitglieder. Damit besteht der Vorstand im Wahljahr aus drei Frauen und drei Männern. Im Anschluss an die Versammlung informierte Dominik Siegrist vom Verein Klimaschutz Schweiz über die Gletscher-Initiative.

Die neuen Vorstandsmitglieder heissen Aaron Heinzmann (Eyholz) und Maggie Loretan (Steg), die auch für den Nationalrat kandidieren, sowie Astrid Zimmermann (Visperterminen) und Michael Knubel (Niedergampel). Die beiden bisherigen Vorstandsmitglieder Peter Kälin (Leuk) und Brigitte Wolf (Bitsch) als Präsidentin wurden wiedergewählt. «Bei den Grünen Oberwallis entstand in den letzten Monaten eine ganz neue Dynamik», freut sich Brigitte Wolf. «Wir dürfen seit einiger Zeit regelmässig neue Mitglieder begrüssen, haben unsere Kandidatinnen und Kandidaten für die Nationalratswahlen relativ einfach gefunden, und jetzt konnten wir auch noch den Vorstand vergrössern!»
Nationale Wahlen stehen im Zentrum
An der Generalversammlung blickte die Präsidentin auf das letzte Jahr zurück. Neben der Oberwalliser Kampagne für die Fairfood-Initiative und den Verfassungsratswahlen stand die Olympiakandidatur «Sion 2026» im Zentrum der Aktivitäten. Die Grünen Oberwallis engagierten sich an vorderster Front und mit Erfolg gegen die Walliser Olympiapläne. Zurzeit bildet die Unterschriftensammlung für die Gletscher-Initiative einen Schwerpunkt, und im Herbst liegt der Fokus auf den nationalen Wahlen. Die Grünen Oberwallis treten mit fünf Kandidatinnen und drei Kandidaten zu den Nationalratswahlen an. Zudem kandidiert Brigitte Wolf zusammen mit Mathias Reynard für den Ständerat.
Gletscher-Initiative: radikal, aber nicht extrem
Im Anschluss an die Generalversammlung stellte Dominik Siegrist, Co-Präsident des Vereins Klimaschutz Schweiz, die Gletscher-Initiative vor. Die eidgenössische Volksinitiative verlangt, dass die Treibhausgas-Emissionen der Schweiz bis ins Jahr 2050 auf netto null gesenkt werden. Das bedeutet unter anderem, dass keine fossilen Brenn- und Treibstoffe mehr in Verkehr gebracht werden. «Das ist eine radikale Forderung, aber keine extreme», betonte Siegrist in seinem Vortrag. «Es geht um die Umsetzung des Klimaabkommens von Paris, das die Schweiz zusammen mit 194 anderen Staaten unterschrieben hat.»
Rasches Handeln ist angesagt
Ziel des Abkommens ist es, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen. Dies soll in erster Linie mit einer Dekarbonisierung von Gesellschaft und Wirtschaft bis ins Jahr 2050 erreicht werden. «Die Gletscher-Initiative will nicht mehr und nicht weniger», so Dominik Siegrist. «Die Gletscher werden wir mit unserer Initiative nicht retten können, aber sie sind ein Symbol für den Klimawandel und machen ihn für alle sichtbar – deshalb der Name Gletscher-Initiative.» Wie ernst die Lage ist, schilderte der Professor der Hochschule für Technik Rapperswil wie folgt: «In der Schweiz ist es heute schon rund 1.8 Grad wärmer als vor der Industrialisierung. Wir sind also schon reichlich spät dran, aber wir können das Schlimmste noch verhindern – jedoch nur, wenn wir rasch handeln!».