Am 27. Oktober stellte der Staatsrat eine Grundlagenstudie der Forces Motrices Valaisannes zum Potenzial der Wasserkraft im Wallis vor. Der Kanton will zusätzlich 2.2 Terawattstunden Winterstrom produzieren. Dafür müssten auch zahlreiche neue Wasserkraftwerke errichtet werden.
Den Grünen Oberwallis ist bewusst, dass die Wasserkraft für die Energiestrategie 2050 wichtig ist. Wir begrüssen deshalb eine Gesamtschau über den ganzen Kanton. Genauso wichtig sind aber der Schutz der Landschaft (Stichwort Tourismus) und der Biodiversität. Ein zusätzliches Winterpotenzial von 2.2 TWh scheint uns zu hoch gegriffen, da 80% davon in Schutzgebieten liegen. An erster Stelle stehen für die Grünen das Einsparen von Energie, ein starker Ausbau der Solarenergie und die Erhöhung der Energiespeicherkapazitäten, unter anderem durch den Ausbau und die (technische) Optimierung bisheriger Wasserkraftwerke. Verschiedene Stromszenarien zeigen, dass mit diesen Massnahmen die Schweiz ihren Energiebedarf bis 2050 mit erneuerbarem Strom decken kann, ohne dass die Wasserkraft derart massiv ausgebaut wird und Schutzgebiete gefährdet werden. Bevor wir über neue Wasserkraftwerke sprechen, müssen wir zudem die ökologische Sanierung der bestehenden Kraftwerke abschliessen und die Revitalisierung von Fliessgewässern vorantreiben.
Artikel im Walliser Boten vom 2. November 2020