Die Fraktion der Grünen des Grossen Rates kündigt an, in der Novembersession drei Vorstösse zur Rossier-Affäre und zu der im Oberwallis festgestellten Benzidin-Verschmutzung einzureichen, zwei davon sollen «dringlich» behandelt werden.
In einem ersten Vorstoss fordern die Grünen, dass die notwendigen Mittel gesprochen werden, um die Sanierung der Deponie in Gamsenried zu beschleunigen und nicht erst – wie vorgesehen – im Jahr 2022 damit zu beginnen. Die seit Jahren von der Lonza verwendete Deponie ist der Ursprung für die Verschmutzung mit Benzidin, einem krebserregenden Stoff, der nicht nur im Grundwasser, sondern auch in zwei privaten Brunnen in der Region der Deponie nachgewiesen wurde (Medienmitteilung der Lonza vom 18. Oktober 2019)
In einem zweiten Vorstoss wird der Staatsrat aufgefordert, genauere Erläuterungen zum Aufdecken dieser Verschmutzung zu geben, sowie die Zusammenhänge mit der dritten Rhonekorrektion darzulegen.
Weiter fordern die Grünen einen Sanierungsplan für alle belasteten Standorte im Wallis. Insgesamt hat der Kanton 1331 problematische Standorte ausgemacht mit einer Gesamtfläche von 1600 Fussballfeldern. In einer von der Fraktionsvorsitzenden Céline Dessimoz und ihrem Stellvertreter Emmanuel Revaz unterzeichneten Medienmitteilung erinnern die Grünen daran, dass der Bund das Ziel verfolgt, alle Sanierungen bis zum Jahr 2040 abzuschliessen. Ohne strikte Planung auf kantonaler Ebene ist es illusorisch, diese Frist im Wallis einhalten zu können.
Wenn das Grossratsbüro die Dringlichkeit der Vorstösse akzeptiert, werden sie den Abgeordneten bereits am 15. November vorgelegt, andernfalls werden sie in einer späteren Session behandelt.