Die grossen Sieger der Grossratswahlen waren wie 2017 die Grünen. Sie steigerten sich von 8 auf 13 Mandate. Die Grünen sind im Wallis also weiter im Vormarsch. Mit Brigitte Wolf schaffte es erstmals eine Grüne aus dem Oberwallis ins Parlament, Angela Escher wurde als Suppleantin gewählt.
Der Walliser Boten schrieb zu den Grossratswahlen:
2001 hatte die CVP Wallis im Parlament  noch 74 von 130 Mandaten. Seit 2005 ist die CVP auf Talfahrt. Gestern gelang die Trendwende erneut nicht. Jetzt man noch Sitze 48 Mandate. 2009 konnte die CVP (CVPO, CSPO und CVPU) die absolute Mehrheit im Parlament noch halten, drei Mandate blieben als Reserve. 2013 verlor man acht Sitze, damit war die Mehrheit weg. 2017 schwächelte man weiter, gingen sechs weitere Mandate verloren.
CVPO konnte ihre Mandate verteidigen
Und auch gestern war die CVP Wallis bei den Parlamentwahlen die grosse Verliererin. Sie verliert sieben Mandate. Damit kommt sie noch auf einen Anteil von 37 Prozent im Walliser Parlament. Innerhalb der C-Familie war die Stimmung gestern abend unterschiedlich. Die CVPO konnte ihre 13 Sitze verteidigen. Fünf im Wahlkreis Brig und acht im Wahlkreis Visp. In Brig-Glis holte die CVPO den vierten Sitz zurück. Dafür ist man im Goms aus dem Parlament gefallen. Mit Aron Pfammatter stellt die CVPO auch den bestgewählten Oberwalliser Parlamentarier. Der CVPO-Fraktionschef erreichte im Bezirk Brig 5588 Stimmen.
Stark war die CVP auch im Bezirk Visp. Urs Juon, Parteipräsidentin Franziska Biner und Olivier Imboden, die erstmals kandidierten, und Rainer Studer schafften weit über 4000 Stimmen. Im Bezirk Westlich-Raron war Rahel Pirovino-Indermitte Bestgewählte. Der künftige Grossratspräsident Manfred Schmid musste um die Wiederwahl zittern, wird aber ab April das Parlament präsidieren. Im Bezirk Leuk sind Gilles Florey und Marcel Zenhäusern gewählt. Der Bisherige Benno Meichtry ist abgewählt. Kein Grund zur Freude hatte die CSPO. Zwei von zehn Mandaten sind weg, zwei Amtierende auch. Die CVP Unterwallis musste fünf Sitze fallen lassen. Am ärgsten traf es sie in Monthey, wo man gleich zwei Sitze verlor.
SVP verliert erstmals wieder einen Sitz
Gestoppt wurde gestern auch der Vormarsch der SVP. Im Oberwallis konnte man die sieben Mandate verteidigen, mehr aber nicht. Lichtblick war die Wahl von Patrik Zimmermann im Goms. Die SVP wurde zwar nur Dritte, aber dank dem Pukelsheim zog man an der CVP und Daniel Garbely vorbei. Kantonal verliert die SVP ein Mandat, und zwar in Siders.
Linke und Grüne legen sieben Mandate zu
Die grossen Sieger waren wie 2017 die Grünen. Sie steigerten sich von acht auf 13 Mandate. Die  Grünen sind also weiter im Vorwärtsmarsch. Mit Brigitte Wolf schaffte es erstmals eine Grüne aus dem Oberwallis ins Parlament. Dank der SPO. Im Unterwallis konnte man die Sitze in Siders und Sitten verteidigen. Erstmals schaffte man es in Martinach ins Parlament. Und gleich mit zwei Sitzen.
Die Linksallianz ist seit Jahren mehr oder weniger stabil, wird aber von den Grünen immer stärker bedrängt. Die SPO wartet gar seit 20 Jahren auf einen Aufschwung. 2001 verlor man einen Sitz und damit die Fraktionsstärke. Seither konnte man immerhin die vier Sitze halten. Das gelang auch gestern, allerdings «gehört» ein Mandat Brigitte Wolf. Die SP wehrt sich aber gegen die Grünen. Sie legte kantonal um zwei Mandate auf 20 Sitze zu. Die Walliser Linke ist mit neu 33 Sitzen im Walliser Parlament so stark wie nie.
Die Rückkehr der FDPO nach 12 Jahren
Die FDPO ist wieder im Parlament. Nach dem Rauswurf 2009 kehrt sie mit Dieter Stoessel zurück. Mit Thomas Gsponer kandidierte der frühere CSPO-Fraktionschef für die Liberalen. Prompt holte die FDPO den Sitz auf Kosten der CSPO. Als Zweiter verpasster Gsponer die Wahl knapp. Die FDP bleibt kantonal stabil. In Sitten musste man einen Sitz abgeben, fiel von 4 auf 3. Dafür steigerte man sich in Siders auf 5. Und dank dem Oberwalliser Mandat ist man nun wieder auf 27. Damit bleiben die Liberalen stärkste Fraktion.